Auf der Suche nach seinen Eltern reist Justin vom 24. ins 20. Jahrhundert. (ab 10) (JE) Justin befindet sich wieder in der Obhut des Internates, doch hat er eine Freundin aus dem 19. Jahrhundert mitgebracht. Die beiden bleiben nicht lange in der Gegenwart, ihr nächster Zeitsprung führt sie ins Jahr 1983. Ein Gruppenfoto des Forscherteams, dem Justins Eltern angehörten, brachte den entscheidenden Hinweis: Aufgenommen wurde das Foto vor dem Leuchtturm von Montauk Point auf Long Island. In Montauk war etwas passiert, das mit dem Verschwinden seiner Eltern zu tun hat. Am Ende des zweiten Bandes weiß Justin, dass seine Eltern noch leben, aber warum sie verschwunden sind und wo sie sich befinden, bleibt weiterhin im Dunkeln. Außerdem steht die bange Frage im Raum, ob seine Eltern die Anführer der Revisionisten sind, die die Vergangenheit nach ihren Vorstellungen ändern wollen. Diese spannende Fantasy-Geschichte diskutiert auch grundsätzliche Fragen, etwa ob Wissenschaftler in den Lauf der Geschichte eingreifen dürfen. Sehr empfehlenswert für junge Leser ab 10. *bn* Gabriele Reifinger Im Frühjahr 2004 hat der Loewe Verlag seine neue Jugendbuch-Serie zum Thema 'Zeitreiseô eröffnet: Einem ersten Band rund um den zeitreisenden Waisenknaben 'Justin Timeô û welch originell sprechender Name für einen, der immer im richtigen Augenblick am richtigen Ort im richtigen Jahr sein soll û folgte in diesem Herbst bereits der zweite Band. Literarisch nicht gerade als Gustostückerl fabriziert, nutzt Peter Schwindt im Laufe seiner Serie praktisch die ganze Palette an Denkbarkeiten zum Thema Zeitreise û sorgfältig aufgebaut auf wissenschaftlich nachvollziehbarem, wenn auch spekulativem Wissen. Er scheut dabei nicht den Einsatz trivialer Klischees und gängiger Abläufe, schenkt seinem 14-jährigen Helden im Jahr 2384 das harte aber literarisch bewährte Schicksal eines Vollwaisen, dessen Eltern û bei einer Zeitreise û verschollen sind, und lässt ihn in einem Internat aufwachsen (dessen Direktorin ihn umsorgt und überbehütet, mit dessen Hausmeister man aber Pferde stehlen kann). An seiner Seite agiert ab dem ersten Band ein toughes Mädchen, das ernsthaft und tapfer ist und überlegt handelt - Eigenschaften, die dem jungen Justin in seinen Trotzphasen (sic!) allzu leicht abhanden kommen. Er hat sie 1862 bei einem Abenteuer rund um die Weltausstellung in Paris kennen gelernt. Weil Justin ihr im Jahr 1862 begegnet und ihr - entgegen dem vorgesehenen Schicksal -das Leben rettet, darf/muss er sie in seine Zeit mitnehmen, um so den an der Zeitlinie angerichteten Schaden quasi gering zu halten. Ehrgeiz und Machtlust von WissenschaftlerInnen sind die treibenden Motive für gigantische Intrigen, die û meist in letzter Minute û von Justin Time und seinem etwas zwielichtigen Onkel unterlaufen werden können: Jemand will durch Eingriffe in die Vergangenheit die Gegenwart auf den Kopf stellen. Oder in gigantischem Größenwahn die Geschichte der Menschen befrieden? Wer sind die Guten und wer die Bösen? Immer wieder nah an der Aufdeckung, muss sich Justin û derzeit noch û mit kleinen Siegen und aktuellen Reparaturen der sogenannten 'Zeitlinieô zufrieden geben. Und obwohl der 14-Jährige überkompetent und weit außerhalb seiner jugendlichen Möglichkeiten agiert, ist Spannung total angesagt. Wer fragt schon nach Wahrscheinlichkeit im Handlungsrahmen, wenn der Sprung durch die Zeiten möglich geworden ist und witzige Begegnungen û zum Beispiel mit Charles Darwin û Tagesordnung sind. *bn* Inge Cevela
Personen: Schwindt, Peter
JE Schw
Schwindt, Peter:
Der Fall Montauk : Justin Time / Peter Schwindt. - Bindlach : Loewe, 2004. - 316 S.
ISBN 978-3-7855-5185-1
Erzählungen von 10 bis 13 Jahre - Buch