Der neue Roman der New Yorker Erfolgsautorin ist eine erfrischende Beziehungsanalyse, eine Ode an weibliche Lebenslust, ganz ohne Männer. (DR) "Eine Weile nachdem er das Wort Pause ausgesprochen hatte, drehte ich durch und landete im Krankenhaus...." Nach dreißig Jahren Ehe reagiert die New Yorker Dichterin Mia auf die Ankündigung ihres Mannes Boris, er brauche eine Pause, mit einer akuten psychotischen Störung. Sie erkennt, dass die "Pause" eine zwanzig Jahre jüngere Französin ist, und beschließt, nach dem Krankenhausaufenthalt in ihrer Heimatstadt in Minnesota zur Ruhe zu kommen. Dort ist sie von Frauen verschiedener Generationen umgeben, was für Mia die Konfrontation mit ihrer eigenen Lebensgeschichte bedeutet. Sie besucht ihre 90-jährige Mutter und ihre rüstigen Freundinnen im Altenheim, sie gibt einen Lyrikkurs für pubertierende Schülerinnen, sie hilft der jungen Nachbarin, die mit zwei Kleinkindern und einem cholerischen Ehemann ziemlich überfordert ist, und hält Kontakt zu ihrer Tochter, die gerade die ersten Schritte ins Erwachsenenleben macht. Scharfzüngig, humorvoll und sehr erfrischend analysiert Siri Hustvedt die Situation der Frauen, die alle irgendwie sie selbst zu sein scheinen. Langsam und zuerst unbemerkt schleicht sich wieder Kraft und Lebenslust in ihr Leben. Dass sich Boris mittlerweile von der "Pause" getrennt hat und per Mail um eine Wiederannäherung bittet, bemerkt sie schmunzelnd, davon abhängig ist sie nicht mehr. *bn* Eva Moser-Reitsamer
Personen: Hustvedt, Siri Aumüller, Uli
DR.G Hus
Hustvedt, Siri:
Der Sommer ohne Männer : Roman / Siri Hustvedt. Aus dem Engl. von Uli Aumüller. - Reinbek : Rowohlt, 2011. - 251 S.
ISBN 978-3-498-03010-0
Gesellschaftsroman/ Liebesroman - Buch