Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Anita Ruckerbauer; Wieder gerät der ehemalige chinesische Ermittler Shen in die Fänge der chinesischen Bürokratie. (DR) Ex-Polizist Shen, der ein Gefängnislager in Tibet überlebt hat, verdingt mittlerweile seinen Unterhalt damit, verunglückte Bergsteiger aus dem Gebiet des Tschomolungma zu bergen. Als er den Sherpa Tenzin ins Dorf bringt, gerät er mitten in den Schauplatz eines Doppelmordes. Shen kommt den Behörden als Sündenbock wie gerufen - wieder wird er eingesperrt und gefoltert. Als er freikommt, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und muss erkennen, dass die Wurzeln zu diesem Verbrechen gut 40 Jahre zurückliegen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Ilja Tolstoi, Enkel des berühmten russischen Dichters, vom amerikanischen Präsidenten Roosevelt mit einem Sonderauftrag nach Tibet geschickt. Tolstoi nahm Kontakt mit dem tibetischen Widerstand auf und bot im Falle einer chinesischen Invasion die Hilfe der Amerikaner an. Im streng geheimen Camp Hale in den Bergen Colorados wurden tibetische Widerstandskämpfer im Umgang mit Waffen, Verschlüsselungscodes und Funkgeräten ausgebildet. Erst 1971 ergaben sich die letzten Überlebenden dieser kleinen Armee den chinesischen Besatzern. Vor dem Hintergrund dieser tatsächlichen historischen Begebenheiten entwickelt Pattison seinen neuesten Roman um Shen, der mittlerweile fest in der tibetischen Kultur und Religion verankert ist. Auch diesmal wird ihm übel mitgespielt, dazu kommt die Sorge um seinen Sohn Ko, der aus dem Straflager in die "Yetifabrik" verlegt wurde, wo menschenverachtende medizinische Experimente an den Gefangenen gemacht werden. Das Lesen der an sich spannenden und kulturell interessanten Geschichte wird leider durch manchmal kryptisch bleibende Anspielungen und eine Anhäufung von Personalpronomen, deren Bezugswörter mehrere Sätze vorher zu finden sind, erschwert. Wer bereits Pattisons Tibet-Romane gelesen hat, dem wird auch dieser gefallen. Zum Einstieg ist der erste Band "Der fremde Tibeter" besser geeignet, sonst könnten Verständnisschwierigkeiten auftauchen. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp) Autor: Michael Patreider; Die Bücher von Eliot Pattison sind wegen ihrer Aktualität und Brisanz in China verboten und seine Homepage ist dort gesperrt. Dies zeigt, welche Spannung dieser Krimi in sich birgt, gerade weil er den Blick auf Tibet richtet. Als sich Shan nach einem Autounfall dem Wagen nähert, findet er darin eine erschossenen Chinesin und eine blonde Ausländerin, die in seinen Armen stirbt. Shan ist auf dem Weg nach Tibet, um seinen Sohn zu befreien und muss nun umso mehr fürchten, wegen Mordes verurteilt zu werden. Doch zu seinem Erstaunen wird er freigelassen und macht sich nun auf die Suche nach dem Schuldigen. Dieser scheint Oberst Tan zu sein, die einzige Person, die ihm helfen kann, seinen Sohn zu befreien. Der packende Krimi ist zugleich Zeugnis der fast verlorenen tibetischen Mönchskultur und Reisebericht über ein Land, das vom Rest der Welt abgeschnitten ist.
Personen: Pattison, Eliot Rai, Edgar
DR.D Pat
Pattison, Eliot:
Der tibetische Verräter : Roman / Eliot Pattison. Aus dem Amerikan. von Edgar Rai. - Berlin : Rütten & Loening, 2009. - 364 S.
ISBN 978-3-352-00765-1
Kriminalroman/ Thriller - Buch