(ab 4) Wer Brillenträger ist, weiß, dass sich die Welt völlig verändern kann, wenn man erst einmal seine Gläser abnimmt. Hat man es dann auch noch eilig und rechnet nur mit Vertrautem, kann es schon passieren, dass man sich so einiges vormachen lässt, oder - wie in dieser Geschichte - die Kanalisation für die täglich zu durchquerende Unterführung oder einen Bananenlaster für den Autobus hält. Aber wenn man dann das Glück hat, versehentlich in einen Brillenladen zu geraten, braucht man sich trotz aller Verwirrungen ja keine Sorgen zu machen und kommt pünktlich ans Ziel. Herr Paul, der kleine Hund mit Hosenträgern und Aktentasche, erlebt eine Menge Abenteuer, als er sich ohne Brille vom Büro aus auf den sonst so vertrauten Heimweg macht - Kanalisation und Bananenlaster sind da nur zwei Stationen. Stets wird Herr Paul von Frau Lilli, seiner klischeehaften Sekretärinnen-Maus, verfolgt. Sie versucht ihren armen kurzsichtigen Chef vor falschen Wegen zu warnen und möchte ihm die Brille nachbringen. Doch sie verpasst ihn immer wieder knapp, und nur wir Leser hören ihre besorgten Rufe. Stellenweise erinnert das großformatige Buch mit seinen kräftigen Farben an ein Brettspiel, wo es unterschiedlichste Stationen zu passieren gilt, und jeweils am Ende einer Doppelseite kündigt Frau Lilli an, dass sich Herr Paul auf Grund seiner Kurzsichtigkeit in die nächste Gefahr begibt. Aber die Lösung, wo er diesmal landet, wird erst auf der folgenden Doppelseite verraten. Das lässt den Spannungsbogen bis zum Schluss nicht abreißen, und erschöpft vom Mitzittern und vom genauen Betrachten der detailreichen Illustrationen finden wir uns am Ende der Geschichte gemeinsam mit allen anderen Figuren zu Herrn Pauls Geburtstagsfeier ein. Sogar die Banditen aus der Kanalisation sind eingeladen. *ag* Katharina Reiter

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Personen: Müller, Thomas Morton, Christine Böhnhardt, Gisela

Schlagwörter: Abenteuer Brille