"Bei mir kommt die Gewalt immer zuerst. In allen Details, das ist mein Manifest als Autorin, Tabuthemen gibt es für mich nicht." Tatsächlich nennt Mo Hayder in diesem Buch das Grauen immer beim Namen. Dies in allen schrecklichen Details und wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung schreibt, hat Hayder die Schockwirkung zu ihrem Programm erhoben und nimmt ihre LeserInnen auf eine "Achterbahn des Schreckens" mit. So kommt es, wie es kommen muss. In ihrem neuen Buch "Ritualmord" lebt sie in vollen Zügen ihre Grundsätze aus und zielt dabei direkt auf leicht reizbare Magennerven ab. Es geht in diesem Buch um "Muti". An sich die Bezeichnung für traditionelle medizinische Praktiken in Südafrika, welche überwiegend Rituale mit speziellen Naturprodukten vorsehen. Schwarze Schafe unter den Heilern gehen jedoch einen kriminellen Weg. Sie schwören auf gefertigte Präparate aus menschlichen Körperteilen, deren Genuss angeblich Kraft, Macht und Reichtum verleiht. Zurzeit erregt eine Mordserie in Südafrika die Öffentlichkeit, bei der jugendlichen männlichen Opfern zumeist Zungen, Gliedmaßen und Geschlechtsteile fehlen. Das Buch geht demnach von einem realen Problem aus. Im Mittelpunkt seines (fiktiven) Geschehens steht wie in den vorigen Psychoschockern "Der Vogelmann" und "Die Behandlung" Detective Jack Caffery. Er gerät nach dem mysteriösen Fund einer menschlichen Hand, welche die Polizeitaucherin Flea Marley aus dem Hafenbecken von Bristol geborgen hat, in ein ungemein dämonisches und spannendes Geschehen. Darin geht es um einen Dämon, der immer wieder in der Öffentlichkeit erscheint, um mysteriöse Bluttaten, deren Opfer flanierende Strichjungen sind, um grassierenden Rassismus und Drogenabhängigkeit. Die Autorin lotet dabei die Grenzen und Abgründe menschlichen Verhaltens aus und setzt ihre LeserInnen unter Schock. "Wer nicht mit Tod und Gewalt klar kommt, soll seine Krimis in den Müll schmeißen und Jane Austen lesen", so Mo Hayder. *Bücherschau* Adalbert Melichar

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Personen: Schmidt, Rainer Hayder, Mo