Auch 50 und weniger Jahre nach ihrer Bühnengeburt wirken die Wortgefechte von Otto Schenk und Helmuth Lohner hinreißend komisch, wenn man sich beim Lesen an den Originalton erinnert. Glanzstücke ihrer Sketche, dazu biografische Skizzen mit Darstellung ihrer Bühnen- und Filmlaufbahn, von Tobias Moretti bewundernd eingeleitet, bietet jetzt dieses illustrierte Bändchen. Ein paar Titel der u. a. von Hugo Wiener, Anton Kuh, Willy Pribil und Otto Schenk selbst geschriebenen berühmten Szenen: "Mein Nachbar in Grinzing", "Levkojen", "Die Fahrstunde", "Der größte Feind der Menschheit" oder "Auf den Flügeln des Gesanges". In der "Fahrtstunde" geraten sich der Lehrer und der renitente Fahrschüler ständig in die Haare. Etwa so: "Was machen Sie, wenn Sie bei einem Fußgängerübergang einmal zu spät gebremst haben und Sie kommen auf den Zebrastreifen zum Stehen?" Antwort des Schülers: "Ich öffne alle Türen meines Fahrzeuges ... Damit die Passanten ungehindert durchgehen können." Wie der "größte Feind der Menschheit", der Alkohol, wirksam zu bekämpfen ist, demonstriert Otto Schenk in einem brillanten Solo als Professor Heribert Weinstein, Präsident der internationalen Anti-Alkoholiker: "Ich habe mich zu einem Experiment entschlossen (greift zu Wodkaflasche und Glas) und möchte Ihnen die langsame und auch schnelle Wirkung dieses Giftes vor Augen führen, am eigenen, unschuldigen, jungfräulichen Körper! (Schenkt ein, trinkt ein Glas)". Und es werden viele Gläser. Und am Ende seines Vortrags singt der Professor laut: "Ich bin ein stiller Zecher und sing' die ganze Nacht!" "Lacherfolge" garantiert, auch beim Leser und natürlich auch bei der Leserin! *Bücherschau* Frithjof Kammerer
Personen: Schenk, Otto Lohner, Helmuth Moretti, Tobias (Vorw.)
Standort: Bibliothek
DR.L
Sche
Schenk, Otto:
Lacherfolge : die besten Sketche aus fünf Jahrzehnten / Otto Schenk ; Helmuth Lohner. Mit einem Vorw. von Tobias Moretti. - München, Zürich : Piper, 2005. - 183 S. : zahlr. Ill.
ISBN 978-3-492-04733-3 fest geb. : ca. Eur 17,40
Karikaturen, Witze und Satiren - Belletristik