Eine Mutter versucht ihren Sohn aus einem Computerrollenspiel zu befreien - aber was ist wirklich Realität und was Phantasie?
Anna, in den Vierzigern, lebt in New York, ist alleinerziehende Mutter des pubertierenden 14-jährigen Eric und Fotografin. Eines Morgens kommt sie in das Zimmer ihres Jungen und findet ihn dort bewusstlos an seinem eingeschalteten Laptop. Das Computerrollenspiel, das er am Abend zuvor gespielt hatte, ist noch aktiv. Erics Figur im Spiel liegt ebenso leblos da wie er selbst. Das alarmierte Krankenhaus stellt fest, dass Eric eine Überdosis der neuen in der Computerspieleszene verbreiteten Droge "Glanz" genommen hat. Damit könnten Computerspiele noch intensiver erlebt werden. Anna lernt im Krankenhaus eine Krankenschwester kennen, deren Tante mit Seelen von Wachkomapatienten Kontakt aufnehmen kann. Mit Emilys Hilfe und der Droge "Glanz" begibt sich Anna in Erics Geist, in dem das PC-Spiel wie eine eigene Welt weiterexistiert. Dort versucht Anna das Spiel erfolgreich zu beenden, um ihren Sohn aus dem Wachkoma zu retten. Wirklichkeit und virtuelle Realität haben zuerst nur leichte Berührungspunkte, die sich aber immer mehr verwischen. - Der Autor versucht die Entscheidungen, die in einem PC-Rollenspiel gemacht werden müssen, in der linearen Form eines Romans darzustellen. Diesem "Problem" hat Olsberg mit einem zusätzlichen kostenlosen E-Book abgeholfen, welches interaktiv gestaltet ist. So kann der Leser selbst beeinflussen, wie die Geschichte sich weiterentwickelt. Die um 200 Seiten erweiterte Fassung ist durch einen Zahlencode, der im Buch zu finden ist, geschützt. - Ein interessantes Unterfangen für alle Leser, denen die Welt der Computerspiele nicht fremd ist. Dabei hat das Buch zu Beginn von Annas Suche im Geist ihres Sohnes gewisse Längen, die die Leser, die keinen Zugang zu Computerspielen haben, etwas ermüden mögen. Im Laufe des Buchs nimmt die Geschichte aber an Fahrt auf und findet einen überraschenden Ausgang, der zeigt, dass nichts ist, was es zu sein scheint.
Helmut Lenz

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Personen: Olsberg, Karl