Ein tiefsinniges Plädoyer gegen den Lärm der Welt. (KM) Anlässlich seines 60. Geburtstages legt Franz Welser-Möst, der im In- und Ausland wohl zu den angesehensten und erfolgreichsten österreichischen Dirigenten zählt, ein Buch vor, in dem er interessante Einblicke in seine Karriere gibt, aber auch viel über seine Lebensphilosophie verrät. Welser-Möst ist ein leidenschaftlicher Wanderer und als solcher schätzt er die Natur und vor allem die Stille. In dieser Biografie kritisiert der Stardirigent den Klassikbetrieb, der dem geborenen Oberösterreicher inzwischen viel zu schrill, zu oberflächlich und zu sinnentleert geworden ist. Ein Ziel seines Buches ist für ihn, die nächsten Generationen von Spitzenmusikern an seinen Erfahrungen teilhaben zu lassen und sie vor der überhitzten Maschinerie des Musikmarktes zu warnen. Er appelliert an die jungen Talente, sich nicht von kurzfristigen Erfolgen blenden und korrumpieren zu lassen und zu akzeptieren, dass eine Karriere nicht immer stromlinienförmig nach oben verlaufen muss. Dieses Buch ist nicht nur für Musiker oder Liebhaber der klassischen Musik geeignet. Die intermezzoartig eingestreuten inneren Monologe enthalten so viel Weisheit, dass es allen LeserInnen zu einem geistigen Gewinn verhilft.
Personen: Welser-Möst, Franz Brüggemann, Axel
BO Wels
Welser-Möst, Franz:
Als ich die Stille fand : ein Plädoyer gegen den Lärm der Welt / Franz Welser-Möst.: Notiert von Axel Brüggemann. - Wien : Brandstätter, 2020. - 191 S. : Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7106-0454-6 fest geb. : ca. EUR 22,00
Erfahrungsberichte und Lebensbilder - Sachbuch