Eine mitreißende Geschichte um ungewöhnliche Freundschaften mit viel Humor und kritischen Untertönen. (ab 12) (JE) In dem kleinen Dorf in Northumberland ist nichts mehr, wie es einmal war. Ausgerechnet zu Weihnachten verschwindet die zwölfjährige Tammy spurlos. Ihre Familie ist völlig geschockt, aber ihr Zwillingsbruder Ethan ist überzeugt, dass Tammy noch lebt. Ausgerechnet Iggy, der schräge Außenseiter der Schule (seine Mutter gilt als Hippie, seine einzige Freundin ist ein zahmes Huhn), versucht, Ethan von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Wie aus dem Nichts steht plötzlich ein stark behaartes Wesen mit dicker Nase und strengem Geruch vor ihnen. Mittels Sprachcomputer stellt sie sich den beiden als Hellyann vor. Sie kommt von einem weit entfernten Planeten, auf dem Tammy in einem Menschenzoo gefangen gehalten wird. Daraufhin starten die drei eine kuriose Rettungsaktion, die zusätzlich erschwert wird, da natürlich niemand von Hellyann erfahren darf, die sonst möglicherweise in einem Forschungslabor landen würde. Glücklicherweise erhalten sie dabei Unterstützung von der äußerst patenten Oma der Zwillinge. Die Geschichte ist sehr spannend und bietet trotz des eher düsteren Beginns viele äußerst komische Elemente. Es ist aber auch Platz für nachdenklich Stimmendes: Was passiert mit einer Familie, wenn ein Kind plötzlich spurlos verschwindet? Und was gibt Lebewesen das Recht, andere in einen Zoo zu sperren? Erzählt wird abwechselnd aus der Perspektive von Ethan und Hellyann, was den LeserInnen ermöglicht, verschiedene Standpunkte, die auch immer wieder eine Quelle von Missverständnissen sind, kennenzulernen. Ein wunderbares Buch, dessen Autor man sich unbedingt merken sollte.
Personen: Knese, Petra Welford, Ross
JE Welf
Welford, Ross:
¬Das¬ Kind vom anderen Stern / Ross Welford. Aus dem Engl. von Petra Knese. - Münster : Coppenrath, 2021. - 343 S.
ISBN 978-3-649-63778-3 fest geb. : ca. EUR 16,50
Erzählungen und Romane - Kinder und Jugend