Ein komplexer Roman rund um die gefährlichen Verknüpfungen von Wissenschaft und Spionage während des Kalten Krieges sowie deren Nachwehen in der Gegenwart. (DR) Wir sind im Jahr 2006. Tino Senoner ist intelligent, lebt aber eher ziellos vor sich hin. Er ist Verwalter im Schloss Ottenrain, Bayern. Ein Job, den er seinem Vorgänger und Freund Richard Eulmann verdankt. Doch Eulmann wird erschossen und kurz darauf kommt auch Tinos Tante am heimatlichen Berghof in Österreich auf dieselbe Art zu Tode. Als dann noch seine Mutter untertaucht und Tino erfährt, dass Eulmann nicht Eulmann war, er aber sein Erbe ist, beginnt eine spannende Reise in die Zeit des Kalten Krieges und in die Welt der Kernphysik. Dort lernen die LeserInnen den talentierten jungen Leipziger Physiker Berthold Oftenhain kennen und erleben, wie dieser zum Spielball der Geheimdienste wird. Dies verschafft Oftenhain zwar einerseits Zugang zu den besten Fakultäten in Zürich und München, zieht ihn aber andererseits immer tiefer in ein Netzwerk aus Lüge, Verrat und Gewalt. Alles spitzt sich zu, als er die Weltformel entdeckt und gleichzeitig erfährt, dass seine junge Geliebte Ella ein Kind von ihm erwartet. Obwohl die ganze Handlung fiktiv ist, fügt sie sich nahtlos ins jeweilige Zeitgeschehen ein. Erwartet man aber einen rasanten Thriller, wird man mit "Der Tod bin ich" wenig Freude haben, da es an Tempo fehlt. Das Buch ist nichtsdestotrotz empfehlenswert, aber eben als Wissenschaftskrimi oder Spionageroman, und eignet sich ganz besonders für LeserInnen, die Anspruchsvolles mögen. Detailreichtum, ausgeprägte Charaktere, eine vielschichtige Handlung und eine manchmal fast schon kunstvolle Sprache zeichnen das Werk aus. Es punktet mehr mit sachlicher Tiefe und epischer Breite als mit blutigen Details und Tempo.
Personen: Bronski, Max
DR Bron
Bronski, Max:
¬Der¬ Tod bin ich : Thriller / Max Bronski. - München : Kunstmann, 2012. - 397 S.
ISBN 978-3-88897-778-7 kart. : ca. EUR 17,40
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