Das Leben dreier Generationen auf einem spanischen Weingut in der Zeitspanne zwischen 1890 und 1940. (DR) Für die Erbinnen des reichsten Gutshofes in der Gegend war es zu jeder Zeit schwierig, sich in einer Männerdomäne zu behaupten, besonders am Beginn des 20. Jahrhunderts, als den Frauen traditionell ausschließlich die Rolle der Hausfrau und Mutter zugestanden wurde. Aber Maria, noch nicht einmal 20 Jahre alt, setzt sich gegen ihre vier Brüder durch und bringt das von der Reblaus an den Rand des Ruins getriebene Weingut wieder in Schwung. Davon profitiert nach ihrem Tod ihre Tochter, auch wenn sie mit ähnlichen zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen hat wie ihre Mutter. Schließlich gibt es noch eine dritte Maria, die 2001 schon lange das erfolgreiche Weingut leitet und durch die Memoiren ihres Vaters in die bewegte Geschichte ihrer Familie eintaucht. Dieser Roman liefert ein klar strukturiertes Gesellschaftsbild Spaniens seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Um die drei Protagonistinnen herum rollt der Autor das hierarchische Leben auf dem Land sehr anschaulich aus. Es fällt nur manchmal schwer, den Überblick zu bewahren, um welche Maria es sich gerade handelt, obwohl die Rückblicke in kursiver Schrift gehalten sind. Trotzdem ist das Buch nicht nur wegen des eingebauten Kriminalfalles sehr spannend zu lesen. - Sehr empfehlenswert.

---

---

Personen: Llach, Lluís Zickmann, Petra

Interessenkreis: Roman Erwachsene