Hannah Pick-Goslar erinnert sich an ihre Freundschaft mit Anne Frank, die 1943 mit dem Untertauchen der Familie Frank ein jähes Ende findet. Im Konzentrationslager begegnen die beiden einander wieder - kurz vor Annas Tod... "Erinnerungen an Anne Frank", so der Titel des nach Erinnerungen von Hannah Pick-Goslar geschriebenen Buches. Hannah war die älteste und beste Freundin Anne Franks. Sie kannten sich seit dem Kindergarten, wohnten viele Jahre Tür an Tür und erlebten zu der Zeit, als der Text einsetzt, gerade die beginnende Pubertät. Eines Tages will Hannah Anne besuchen und erfährt vom Untermieter, dass die Familie Frank in die Schweiz geflüchtet sei. In Wirklichkeit sind Anne und ihre Familie untergetaucht... Hannah muss nun die sich auch in Holland für Juden rapide verschlimmernde Situation miterleben. Im Juni 1943 werden sie und ihre Familie zunächst in das Lager Westerbork, später nach Bergen-Belsen deportiert. Dort begegnet sie der bis dahin in Sicherheit geglaubten Anne wieder. "Wir sind gebrochen worden", notiert Hannah für sich, nachdem die beiden Mädchen, bevor sie wieder getrennt werden, einige Male die Möglichkeit hatten, miteinander zu sprechen. Während sowohl Anne als auch ihre ältere Schwester Margot in den letzten Kriegstagen an Hunger und Erschöpfung sterben, überlebt Hannah schwer lungenkrank. Doch auch sie hat - bis auf ihre jüngere Schwester - ihre gesamte Familie verloren. Das Buch ist ein berührendes Zeitzeugnis, geschrieben nach den Erinnerungen einer Frau, erzählt aus der Sicht eines Kindes. Der Text stellt - dies geht aus dem Vorwort der Autorin hervor - nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern es wird das erzählt, woran Hannah sich erinnern kann. Ihre Erinnerungen machen betroffen. Sie zeugen einerseits von den Schrecken und der dennoch existierenden Solidarität in den Konzentrationslagern, andererseits von Ängsten, frühzeitigem Reifen und dem jähen Ende der Kindheit. Es ist dies kein weiteres Buch über Anne Frank, wie der Titel suggerieren würde. Anne Frank dient vielmehr als Reflexions- und Bezugspunkt. Bemerkenswert ist das Nachwort von Lea Rosh, das, gemeinsam mit den beiden Vorworten, dem Buch den richtigen Rahmen gibt. *ag* Andrea Fößl

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Serie / Reihe: Ravensburger Junge Reihe

Personen: Gold, Alison L.