Die aufwühlende Geschichte einer unglaublich mutigen Frau. (BO) Rana Ahmad ist ein Pseudonym. Ihren wirklichen Namen kann die Autorin nach wie vor nicht benutzen, sie hat immer noch Angst, in Deutschland entdeckt zu werden. Ihre Familie hat sie verstoßen, lediglich zum Vater hat sie sporadischen Kontakt. Rana floh aus der männerdominierten arabischen Welt in die Freiheit Westeuropas. Ihre Geschichte ist abenteuerlich, fast unwirklich, und gerade weil man weiß, dass all das, was sie erzählt, sich genau so ereignet hat, umso ergreifender. Sie wächst in Riad in einer streng religiösen Familie auf. Nach ihrer Hochzeit lebt sie in Damaskus, doch auch in Syrien hat sie keine Rechte, nur in den eigenen vier Wänden werden minimale Freiheiten gewährt. Ihr Mann, obwohl durchaus bemüht, kann sich seiner Sozialisation nicht entziehen. Sie darf nichts ohne seine Erlaubnis. Als ihre Ehe scheitert, entdeckt sie das Internet, liest westliche Philosophen und beschließt, nicht mehr an Gott zu glauben. Da Atheismus in der arabischen Welt mit der Todesstrafe geahndet wird, gibt es für sie nur eine Lösung: die Flucht. Über die Türkei und Griechenland gelangt sie nach Deutschland, wo sie ein neues Leben beginnt, endlich studieren kann und ihre Menschenrechte leben darf. Ein spannendes, aufwühlendes und berührendes Buch. Obwohl die Thematik dieser Tage überall - auch in der Literatur - sehr präsent ist und der "Markt" für derartige Biografien gesättigt scheint, ein sehr empfehlenswertes Buch.
Personen: Ahmad, Rana Borufka, Sarah
BI Ahma
Ahmad, Rana:
Frauen dürfen hier nicht träumen : mein Ausbruch aus Saudi-Arabien, mein Weg in die Freiheit / Rana Ahmad mit Sarah Borufka. - München : btb, 2017. - 316 S.
ISBN 978-3-442-75748-0 kart. : ca. EUR 16,50
Einzelbiographien - Sachbuch