Ausdrucksstarker, gefühlsintensiver Roman über eine junge Frau in den Südstaaten und die Geschichte ihrer Vorfahren. (DR) Lizzie DuBose, Tochter einer gutbürgerlichen Südstaatenfamilie, ist vierzehn, als sie in den Besitz einer alten Truhe ihrer verstorbenen Großmutter gelangt. Als sie einen Quilt, der in bunten Bildern die Familiengeschichte erzählt, sowie ein Tagebuch ihrer Urgroßmutter findet, beginnen sich in Lizzies Innerem seltsame Stimmen zu erheben. In immer stärker werdenden Visionen erfährt das junge Mädchen Szenen aus dem Leben ihrer Urahnin Ayo, die als Kind von Sklavenhändlern aus ihrer Heimat Afrika nach Amerika verschleppt wurde. Und auch das Schicksal ihrer Großmutter Grace beginnt in Lizzie neu aufzuleben. Lizzies Visionen erleben ihren Höhepunkt, als sie zwanzig ist, und sich an ihrem Körper blutige Stigmata auftun, die Wunden von Ketten und Peitschenschlägen gleichen. Ihr Vater bringt sie in eine Nervenheilanstalt, wo die junge Frau vierzehn Jahre zubringen muß. - Ein sehr poetischer und gefühlvoll gestalteter Roman, der in Rückblenden das Schicksal von fünf Generationen starker schwarzer Frauen erzählt. Auf verschiedenen Zeitebenen rollt die Autorin die Geschichte der Lizzie DuBose und ihrer Vorfahrinnen auf und läßt uns große, selbstbewußte Frauen kennenlernen, die ihr Leben allen Widrigkeiten zum Trotz meistern. Phyllis Alesia Perry hat ein tiefgründiges, gehaltvolles Buch voller ausdrucksstarker Bilder geschrieben, das eine magische, schwermütige Stimmung verbreitet. Ein starker Roman voller Emotionen, dessen bilderreiche Sprache Melancholie und Wehmut der Südstaaten vor dem geistigen Auge des Lesers/der Leserin farbenprächtig auferstehen läßt. Sehr empfehlenswert. *bn* Michaela Grames
Personen: Perry, Phyllis A.
DR Perr
Perry, Phyllis A.:
Stigmata : Roman / Phyllis A. Perry. - Berlin : Ullstein, 1998. - 360 S.
ISBN 978-3-550-08251-1 fest geb. : ATS 307,00 / Eur 22,30
Romane, Erzählungen und Novellen - Belletristik