Ungewöhnlicher Sammelband gesellschaftskritischer Erzählungen, Illustrationen und Collagen. (DR) Es sind schwierige Schicksale, über die die Autorin in diesem Buch erzählt. Es geht um Migranten, um einfache Arbeiter, um enttäuschte Frauen - um Menschen, mit denen es das Schicksal nicht gerade gut gemeint hat. Ein Beispiel ist die namenlose Ich-Erzählerin, die sich eine Dogge angeschafft hat, nachdem in ihrer Nachbarschaft ein Asylantenheim angesiedelt wurde und dennoch ihre Angst vor den Fremden nicht im Zaum halten kann. Oder der Bauarbeiter, der sich zugrunde schuftet und heimlich ein Faible für Kunst hat. Doch nicht nur Erzählungen sind in diesem unkonventionellen Buch zu finden, sondern auch Collagen aus Bildern und Zeitungsausschnitten, die Schicksale aus vergangenen Zeiten erzählen. Nadine Kegele verfügt über eine ausdrucksstarke Sprache und spielt mit ungewöhnlichen Satzkonstruktionen, sie übt Gesellschaftskritik und scheut sich nicht, Bezug auf die aktuelle Politik zu nehmen. Ein herausforderndes Buch, das den Leser_innen volle Konzentration abverlangt und zum Nachdenken anregt. Nicht immer wird wirklich klar, worauf die Autorin hinauswill. Empfehlenswert für jene Leser und Leserinnen, die bereit sind, sich auf anspruchsvolle Literatur einzulassen.
Personen: Kegele, Nadine
DR Kege
Kegele, Nadine:
Und essen werden wir die Katze : [Mit Illustrationen und Collagen] / Nadine Kegele. - Wien : Kremayr & Scheriau, 2018. - 203 S. : Ill.
ISBN 978-3-218-01123-5 fest geb. : ca. EUR 22,90
Romane, Erzählungen und Novellen - Belletristik