Unabhängig davon, wer letztlich eine Legasthenie bestätigt, die Voraussetzung dafür ist, dass eine Lehrkraft auf das betroffene Kind aufmerksam wird und seine Lernschwierigkeiten richtig einschätzt. Angehörige und Kinder sind in hohem Maße davon abhängig, wie professionell Lehrkräfte Lernschwierigkeiten beurteilen. Doch sind diese ausreichend geschult? Die Schulpsychologin Christiane Stoeckle fordert Interessierte dazu auf, sich mit dem Thema "Legasthenie" auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Sie richtet sich an Lehrkräfte und Angehörige betroffener Kinder gleichermaßen. Der individuelle Reifeprozess, dem Kinder im Vorschulalter wie selbstverständlich unterliegen, scheint mit der Einschulung zu enden. Weshalb sollten sich alle Kinder ab dem sechsten Lebensjahr plötzlich auf der gleichen geistigen Entwicklungsstufe befinden und warum wird eine mangelnde Fertigkeit als Krankheit oder Störung definiert? Kinder die länger brauchen, um das Laufen zu erlernen, werden ja auch nicht als "krank" oder "gestört" bezeichnet. Leicht verständlich bringt die Schulpsychologin das Thema "Legasthenie" nah, mit vielen Informationen und Hinweisen von der Diagnose über schulische Hilfen bis zum unterstützenden Umgang mit den beroffenen Kindern. Sollten Kinder wissen, dass sie eine "Legasthenie" haben? Wie empfinden Kinder und Angehörige die Diagnose? Wie geht man in der Schule und im häuslichen Alltag mit lese-rechtschreibschwachen Kindern um? Die Autorin geht auf viele Fragen ein, die ihr in ihrer langjährigen Berufspraxis immer wieder gestellt werden: - Wann liegt eine Legasthenie vor? - Ist Legasthenie eine Krankheit? - Helfen schulische Maßnahmen? - Kann einem Kind sofort geholfen werden? - Reichen wöchentliche Förderstunden aus? - Welche Förder- und Unterstützungsmaßnahmen gibt es? - Mit Legasthenie in eine höhere weiterführende Schule? Unterschiedliche Ansichten von Behörde, Schule und Elternhaus zeigen die Problematik auf, die mit einer Legasthenie einhergehen und auch soziale Aspekte spielen eine Rolle. Eine richtige Diagnose und eine gute Beratung erfordern viel Erfahrung. Niemand ist Spezialist auf allen Gebieten. Holen Sie sich eine zweite Meinung ein, wenn Sie nicht sicher sind, ob ein Kind richtig beurteilt wird. Aus dem Inhalt: - Vorwort - Legasthenie im geschichtlichen Überblick - Legasthenie - eine Krankheit? - Ein Kuriosum in Bayern - Helfen schulische Maßnahmen? - Legasthenie in der Schullaufbahn - Die Lehrkraft in einer Schlüsselrolle - Angehörige - die wichtigsten Lernbegleiter - Rechtschreiben üben - aber wie? - Übungsgrundsätze beim Lesen - Lesen/Schreiben und Rechnen - Nachwort - Literatur - Anhang Mit 22 Jahren steht Christiane Stoeckle in einer kleinen Schule vor den Klassen eins bis vier und ist gleichzeitig Schulleiterin. Bald gilt ihr ganzes Interesse den Kindern mit Schwierigkeiten beim Lernen. Sie setzt sich mit kultusministeriellen Erlassen und Vorschriften auseinander und studiert neben ihrer Schultätigkeit an der Universität Eichstätt Diplomatik (Schwerpunkt Pädagogik). Erst während ihres Studiums wird ihr klar, dass sie selbst Legasthenikerin ist. Sie absolviert die Ausbildung zur Beratungslehrerin und schließt ihre Studien als Schulpsychologin ab. Sie lässt sich zur Multiplikatorin für Legasthenie ausbilden und entwickelt das Rechtschreibkonzept Im Rechtschreiben fit. Lange arbeitet sie beim Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung Münschen in einschlägigen Arbeitskreisen mit. Seit ihrer Pensionierung widmet sie sich in ihrer Praxis der Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Legasthenie und Dyskalkulie.
Weiterführende Informationen
Personen: Stoeckle, Christiane
Standort: St. Johann
PN
Sto
Stoeckle, Christiane:
Legasthenie : Erkennen - Verstehen - Meistern / Christiane Stoeckle. - 1. Auflage. - Kiel : Veris, [2022]. - 76 Seiten : Illustrationen ; 21 cm x 15 cm, 125 g
EAN 9783894932596 Broschur : EUR 12,90
Pädagogik - Buch: Sachbuch